Angebot und Nachfrage: das Wasserstoffauto
Im Zusammenhang mit der Energiewende und der Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe wird häufig diskutiert, ob das Wasserstoffauto, wie auch schon die Nutzung von günstigem Ökostrom für Elektroautos, eine sinnvolle Alternative zum Verbrennungsmotor darstellt. Dabei wird vielfach angenommen, dass der klassische Wasserstoffantrieb trotz praxistauglicher Technologien kaum eine realistische Perspektive hat, da die Kosten der Wasserstofferzeugung wegen des dabei entstehenden Energieaufwands kaum konkurrenzfähig seien. Demgegenüber wird dem Brennstoffzellenantrieb eine positivere Prognose gestellt. Erste Fahrzeuge mit Brennstoffzellen werden von Anbietern aus Fernost als Wasserstoffauto auf den hiesigen Markt gebracht, während sich die deutsche Autoindustrie in Bezug auf das Wasserstoffauto bisher noch zurückhält.
Das Wasserstoffauto – Technologien und ihre praktische Umsetzung
Als Wasserstoffauto wird jedes Automobil bezeichnet, bei dem Wasserstoff als Treib- bzw. Kraftstoff genutzt wird. Dies kann dadurch geschehen, dass der Wasserstoffantrieb mittels eines konventionellen Verbrennungsmotors erfolgt, der Wasserstoff als Kraftstoff verwendet. Alternativ erfolgt die Umsetzung in einer Brennstoffzelle mit nachgeschaltetem Elektromotor. Der Brennstoffzellenantrieb wurde serienreif entwickelt und wird von der Autoindustrie Japans und Südkoreas bereits in Serienmodellen umgesetzt.
Neben dem Wasserstoffauto finden auch Wasserstoffbusse Einzug im Straßenverkehr nach erfolgreicher Straßenzulassung. Dieser Form der Brennstoffzellentechnik scheint derzeit die Zukunft zu gehören, sofern es gelingt, ein Wasserstoffauto mit Brennstoffzellentechnik zu konkurrenzfähigen Bedingungen anzubieten.
Die Vor- und Nachteile des klassischen Wasserstoffantriebs
Für das Wasserstoffauto spricht die nahezu völlige Schadstofffreiheit der von ihm ausgehenden Emissionen. Ein Wasserstoffauto emittiert – von geringen CO- und CH-Spuren abgesehen – reinen Wasserstoff. Zudem ist der Wasserstoffantrieb die Antriebsform, die gegenüber jedem anderen chemischen Brennstoff am meisten Energie pro Gewichtseinheit liefert. Andererseits erfolgt die Wasserstofferzeugung unter Einsatz von Primärenergie, sodass der bei der Wasserstofferzeugung erforderliche Energieaufwand in der Energiebilanz gegenzurechnen ist. Dem Wasserstoffauto ist außerdem entgegenzuhalten, dass die Energiedichte beim herkömmlichen Wasserstoffantrieb sehr gering ist, sodass eine sehr starke Komprimierung (bis 700 bar) oder eine Verflüssigung (bis minus 253 Grad C) erfolgt, wodurch zusätzlicher Energieaufwand entsteht. Dagegen ist die Technik beim Wasserstoffauto inzwischen ausgereift und sicher, sodass der Markteinführung theoretisch nichts entgegensteht.
Gegenwärtig ist allerdings das Netz der Wasserstofftankstellen äußerst dünn, sodass Fahrten auf Langstrecken – insbesondere abseits des Fernstraßennetzer – sorgfältig geplant sein wollen. Zudem sorgt die Preisentwicklung bei Benzin und Diesel derzeit dafür, dass fossile Brennstoffe konkurrenzfähiger werden, sodass ohne staatliche Kaufanreize kaum ein Käufer bereit ist, ein Wasserstoffauto anzuschaffen. Solange praktische Probleme wie fehlende Wasserstofftankstellen („Hydrogen Stations“) hinzukommen, wird das Wasserstoffauto kaum massentauglich. Die Wasserstofferzeugung durch thermochemische Konversion ist zudem derzeit in der Energiebilanz nicht so attraktiv, dass das Wasserstoffauto mit einer staatlichen Förderung zu einem Markterfolg gebracht werden könnte. Außerdem gibt es derzeit – von Versuchsfahrzeugen abgesehen – kein klassisches Wasserstoffauto.
Die Brennstoffzelle – Alternative zum klassischen Wasserstoffantrieb
Im Bereich des Wasserstoffautos hat sich die Brennstoffzelle hingegen als lohnenswerte Alternative ergeben und scheint auch in der zukunftsorientierten Produktion Anklang in der Automobilindustrie zu finden.
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