Auto privat verkaufen

Ich möchte mein Auto privat verkaufen, wie gehe ich am besten vor? Erfahren Sie hier, wo Sie den besten Preis erzielen, wie Sie Ihren Gebrauchtwagen in Szene setzen, worauf Sie bei der Probefahrt achten sollten und warum ein Kaufvertrag unverzichtbar ist.

• Suchen Sie selbst nach einem Käufer und erstellen Sie ein Inserat, wenn Sie einen möglichst hohen Verkaufspreis erzielen wollen.
• Falls Sie sich Zeit und Aufwand sparen wollen, überlassen Sie den Autoverkauf am besten einem Händler.
• Größere Reparaturen lohnen sich meist nicht, wohl aber eine kürzlich erfolgte Haupt- und Abgasuntersuchung.
• Übergeben Sie den Wagen nicht, bevor Sie den Kaufpreis erhalten haben und bestehen Sie auf einen Kaufvertrag.
• Klären Sie, ob Sie oder der Verkäufer den Wagen an- bzw. ummelden und schicken Sie in beiden Fällen eine Kopie des Kaufvertrags und der Veräußerungsanzeige an die Zulassungsstelle und den Kfz-Versicherer.

Zettel an die Scheibe, ein Online-Inserat aufgeben oder den Gebrauchtwagen bei einem Händler in Zahlung geben: Je nachdem, wie viel Aufwand Sie in den Autoverkauf stecken wollen, haben Sie diese Möglichkeiten, Ihr Auto zu verkaufen.

Auto (online) inserieren

Die meisten Menschen suchen online nach einem gebrauchten Fahrzeug. Sie können Ihren Pkw auf spezialisierten Portalen wie AutoScout24, mobile.de und Kfz.info oder über allgemeine Verkaufsportale wie Ebay Kleinanzeigen inserieren. Dies ist meist kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt möglich. Geben Sie auch online die wichtigsten Eckdaten an und laden Sie aussagekräftige Fotos aus mehreren Perspektiven von außen und innen hoch.

Bequem und schnell: Auto über Händler verkaufen

Wenn Sie sich den Aufwand rund um die Vermarktung und Kaufabwicklung sparen wollen, können Sie einen Händler mit dem Autoverkauf beauftragen. Das geht schnell und bequem, schmälert aber Ihren Anteil am Kaufpreis. Schließlich wollen Autohändler Gewinn machen und wissen, dass Sie wahrscheinlich wenig Lust haben, sich mit dem Verkauf Ihres Wagens näher zu befassen. Diese Möglichkeit ist dann die richtige, wenn Sie so wenig Zeit und Anstrengung wie möglich in den Autoverkauf investieren wollen.

Tipp: Schnelle Abwicklung zu fairem Preis

Ohne großen Aufwand und dennoch zum guten Preis können Sie Ihr Auto über carsale24 verkaufen: Dort können verifizierte Händler ein Angebot für Ihren Gebrauchtwagen abgeben. Wer am meisten bietet, erhält den Zuschlag. So gehen Sie sicher, dass Sie selbst beim Verkauf über einen Händler einen guten Preis erhalten.

Testsieger laut AUTO BILD

Die Redaktion der AUTO BILD führte kürzlich einen unabhängigen Test spezialisierter Händlerportale durch und kam zum Urteil, dass der Autoverkauf mithilfe dieser Anbieter momentan durchaus lohnenswert sei. Im Test: „Wir kaufen dein Auto“, Mobile und carsale24. Alle drei Portale boten einen Verkaufspreis, der einem zuvor geschätzten Wert des TÜV entsprach. Mit dem Anbieter carsale24 erzielte die Redaktion in ihrem Selbsttest dabei den höchsten Preis.

Hier können Sie Ihr Auto beim Testsieger verkaufen

Beim privaten Autoverkauf gilt meist der Grundsatz „gekauft wie gesehen“. Sie können die Sachmängelhaftung mit einer Klausel im Vertrag ausschließen. Das heißt: Sie haften nicht für Mängel, die Käufer erst nach dem Kauf feststellen. Das gilt allerdings nicht für arglistig verschwiegene Mängel. Auch müssen Sie Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Sollten die Mängel so gravierend sein, dass das Fahrzeug keine Kfz-Zulassung bekommt, sind Sie verpflichtet, darauf hinzuweisen. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie von sich aus auf verdeckte Schäden und Mängel hinweisen – das fördert auch das Vertrauen.

Die Frage nach dem besten Zeitpunkt lässt sich nicht pauschal beantworten. Generell gilt: In den vier bis fünf Jahren nach der Erstzulassung ist der Wertverlust am stärksten. Erst danach beginnt sich der Wert zu stabilisieren. Es ist daher oft sinnvoll, deutlich länger mit dem Verkauf zu warten. Allerdings werden mit zunehmendem Alter auch die Reparaturen aufwändiger. Spätestens, wenn teure Ersatzteile nötig sind, denke viele Fahrzeughalter über einen Verkauf nach.

Am einfachsten ermitteln Sie den Wert Ihres gebrauchten Fahrzeugs anhand der Schwacke-Liste. Darin sind Richtwerte je nach Fahrzeugtyp, Baujahr, Kilometerstand und Ausstattung aufgeführt. Der Service ist allerdings nicht kostenlos: Die Online-Preisermittlung kostet 7,90 Euro. Alternativ können Sie Angebote ähnlicher Fahrzeuge ansehen, um ein Gefühl für aktuelle Marktpreise zu erhalten.

Auto privat verkaufen – In 5 Schritten

Folgende Checkliste hilft Ihnen, Ihr Auto sicher und problemlos zu verkaufen.

1. Probefahrt: Kaum ein Interessent wird einen Wagen ohne vorherige Probefahrt kaufen. Leider nutzen Betrüger die Probefahrt immer wieder, um mit dem Wagen auf nimmer Wiedersehen zu verschwinden. Fahren Sie daher als Beifahrer mit (am besten zusammen mit einer weiteren Person Ihres Vertrauens) oder fordern Sie ein Pfand ein. Vergewissern Sie sich, dass der Interessent einen gültigen Führerschein besitzt und fachtüchtig ist. Klären Sie außerdem mit Ihrer Versicherung, ob Unfälle während der Probefahrt abgedeckt sind. Falls nicht, sollte der Käufer eine Erklärung unterschreiben, für eventuelle Schäden zu haften.
2. Kaufvertrag: Um Ihren Autokauf rechtlich abzusichern, sollten Sie immer auf einen Kaufvertrag bestehen. Geeignete Musterformulare dazu finden Sie im Internet, zum Beispiel beim TÜV SÜD. Achten Sie auf den Gewährleistungsausschluss, ansonsten können Käufer zwei Jahre lang Mängel geltend machen, die erst nach dem Kaufabschluss festgestellt werden.

Jugendliche unter 18 Jahren sind noch nicht voll geschäftsfähig und benötigen deshalb die Unterschrift eines Erziehungsberechtigten, damit ein Kaufvertrag wirksam wird.

3. Bezahlung und Übergabe: Händigen Sie die Schlüssel und Fahrzeugpapiere erst aus, wenn Sie den Kaufpreis erhalten haben. Beim privaten Autokauf sind immer noch Zahlungen in bar üblich. Falls Sie sich mit einem großen Betrag an Bargeld unwohl fühlen, können Sie den Übergabetermin in einer Bank vereinbaren und die Summe direkt einzahlen.

Folgende Dokumente sollten Sie bei der Übergabe bereithalten:

• Kaufvertrag
• Fahrzeugschein I und II
• HU- und AU-Bescheinigung
• Veräußerungsanzeige (sie beweist, dass das Fahrzeug den Besitzer gewechselt hat)
• Bedienungsanleitung und weitere Dokumente (z. B. Nachweise von Reparaturen oder dem Einbau von Ersatzbauteilen)

4. Fahrzeug abmelden: Sie können im Kaufvertrag festhalten, dass der neue Besitzer das Auto innerhalb von drei Tagen ummeldet. Ansonsten müssen Sie sich selbst um die korrekte Abmeldung kümmern. Für Fahrzeuge, die bis einschließlich 2014 zugelassen wurden, ist der Besuch einer Zulassungsstelle unabdingbar. Dabei müssen die Kfz-Kennzeichen entwertet werden und Sie benötigen beide Zulassungsbescheinigungen (ehemals Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief). Wenn Ihr Wagen nach 2014 zugelassen wurde, können Sie ihn auch online abmelden. Diesen Vorgang bieten die örtlichen Zulassungsbehörden jeweils auf ihren Websites an.

5. Steuer und Versicherung klären: Unabhängig davon, wer das Auto ab- bzw. ummeldet: Melden Sie der Zulassungsbehörde den Verkauf des Fahrzeugs, indem Sie den Kaufvertrag und die Veräußerungsanzeige vorlegen. So stellen Sie sicher, dass Sie keine Kfz-Steuer mehr zahlen müssen. Bereits entrichtete Steuern erhalten Sie zurück. Schicken Sie ein weiteres Exemplar an die Versicherung. So werden auch diese Beiträge eingestellt.