Drohnen-Führerschein: Kenntnisnachweis seit 2017 Pflicht
Nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch in der Luft ist immer mehr los. Wer mit seinem Quadrocotper abheben will, braucht einen Drohnen-Führerschein. Genau genommen handelt es sich um einen Kenntnisnachweis, den Hobby-Piloten erbringen müssen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat 2017 eine entsprechende Drohnen-Verordnung erlassen und somit die Gesetzgebung im Bereich Drohnen spezifiziert. Damit einher geht eine Kennzeichnungspflicht der unbemannten Fluggeräte mit einer Plakette. Wer braucht einen Drohnen-Führerschein? Wie kommt man an einen Drohnen-Führerschein? Und was gibt es darüber hinaus zu beachten? Wir haben die Antworten.
Wann ist ein Drohnen-Führerschein nötig?
Ob als private Spielerei oder für gewerbliche Zwecke, mit Kamera ausgestattet oder für besonders wendige Flugmanöver: Auf dem Markt sind immer mehr verschiedene Drohnen-Modelle erhältlich.
Ein Drohnen-Führerschein ist laut Drohnen-Verordnung nötig für alle Drohnen, die mehr als zwei Kilogramm wiegen und außerhalb eines Modellfluggeländes geflogen werden. In der nachfolgenden Übersicht sehen Sie, für welche Multicoper (Sammelbegriff für alle Drohnen-Arten) welche Unterlagen und Genehmigungen im Einzelnen erforderlich sind:
- Bei Drohnen mit mehr als 250 Gramm: Drohnenkennzeichen, Haftpflichtversicherung
- Wiegen Drohnen mehr als zwei Kilo: Drohnen-Führerschein, Drohnenkennzeichen, Haftpflichtversicherung
- Drohnen mit mehr als fünf Kilo: Aufstiegserlaubnis, Drohnen-Führerschein, Drohnenkennzeichen, Haftpflichtversicherung
Die Aufstiegsgenehmigung muss bei der jeweiligen Landesluftfahrbehörde beantragt werden. Auch Drohnen mit einem Gewicht von unter fünf Kilo benötigen diese Genehmigung. Dies gilt aber nur, wenn sie bei Dunkelheit geflogen werden. Im Gegensatz dazu benötigen keinen Drohnenführerschein:
- Piloten (mit einer gültigen Pilotenlizenz)
- Polizei
- Feuerwehr
- Technisches Hilfswerk (THW)
- Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
- Weitere Behörden und Einrichtungen, welche die öffentliche Sicherheit aufrechterhalten sollen
Wie kommt man zu einen Drohnen-Führerschein?
Jeder Drohnen-Pilot, der 16 Jahre oder älter ist, kann einen Drohnen-Führerschein machen. Es gibt verschiedene Stellen, die dies anbietet, beispielsweise Luftsportverbände. Aber auch online gibt es einige Kursangebote. Wichtig ist, dass die Stelle vom Luftfahrtbundesamt befähigt wurde, einen Kenntnisnachweis auszustellen. In der Regel absolvieren angehende Drohnen-Piloten einen theoretischen Teil und eine praktische Einführung. Typische Grundlagen solcher Drohnen-Kurse sind:
- Technische Grundlagen und Funktionsweisen der verschiedenen Quadrocopter und Multicopter
- Navigation und Bedienung
- Verhalten in brenzligen Situationen und im Notfall
- Grundlagen der Meteorologie, um Wetterlagen einschätzen und abschätzen zu können, wann es zu gefährlich ist, die Drohnen steigen zu lassen
- Flug- und Luftrecht für den privaten und den gewerblichen Einsatz (Flugverbotszonen und Ähnliches)
- Persönlichkeitsrechte, Urheberrechte und Datenschutz (besonders bei Kameradrohnen wichtig)
Warum ist ein Drohnen-Führerschein eigentlich nötig?
Wie der normale Führerschein die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleisten soll, ist mittlerweile auch eine „Fahrerlaubnis“ für die Lüfte nötig. Der Grund ist, dass Drohnen immer erschwinglicher und beliebter werden. Viele Drohnen-Anfänger sind jedoch unsicher im Umgang mit dem Multicopter. Gerade größere und schwere (Kamera-)Drohnen können eine Gefahr werden, wenn sie über Menschenmengen fliegen – vom Thema Privatsphäre ganz zu schweigen. Hinzu kommt, dass die unbemannten Fluggeräte nicht vom Radar erfasst werden und es daher vor allem in Einflugschneisen rund um Flughäfen und Flugplätze zu gefährlichen Beinahe-Kollisionen kommt. Die Deutsche Flugsicherheit fordert daher schon seit Längerem einen verbindlichen Drohen-Führerschein. Das Bundesverkehrsministerium hat nun darauf reagiert und eine entsprechende Drohnen-Verordnung erlassen.