Gebrauchte Nutzfahrzeuge: Händler mit der Marktentwicklung zufrieden
Der Handel mit gebrauchten Nutzfahrzeugen hat sich gemäß den Erwartungen der meisten Händler entwickelt. Zugleich sind die meisten Nutzfahrzeughändler sehr zuversichtlich, sie rechnen mit einem stabilen Markt. Allerdings ist es für die Unternehmen wichtig, Fahrzeuge zu exportieren. Besonders in Osteuropa ist die Nachfrage groß, ähnlich wie bei den Automobilen.
In den Wirtschaftsmedien wird regelmäßig über den Fahrzeugmarkt in Deutschland informiert. Allerdings konzentriert sich die Berichterstattung vorrangig auf den Bereich der Pkws – der Handel mit Nutzfahrzeugen wird gerne ausgeklammert. Dabei handelt es sich gerade hier um einen durchaus großen Markt. Jahr für Jahr wechseln mehrere hunderttausend Nutzfahrzeuge ihre Besitzer und Millionen von ihnen sind täglich auf unseren Straßen unterwegs.
Untersuchung des Markts für gebrauchte Nutzfahrzeuge
Die Betreiber der Fahrzeugbörse Autoscout24 haben kürzlich ihr so genanntes „AutoScout24 Trucks-Konjunkturbarometer“ veröffentlicht. Das Barometer gibt Auskunft über die Entwicklung am Markt der gebrauchten Nutzfahrzeuge. Es informiert über die Geschäftsentwicklungen des zweiten Halbjahres 2012 und mit welcher Einschätzung die Händler in die Zukunft blicken – lediglich der Zukunftsmarkt mit Elektroautos wird nicht beleuchtet.
Das aktuelle Konjunkturbarometer Trucks betrachtet die beiden letzten Quartale des Jahres 2012, zu dessen Analyse insgesamt 300 Händler befragt wurden. Exakt die Hälfte der befragten Nutzfahrzeughändler sind Markenanbieter, bei der zweiten Hälfte handelt es sich um freie Händler. Konzentriert wird sich dabei vorrangig auf den Handel mit Lkws, Zugmaschinen und Transportern, aber auch auf gebrauchte Anhänger und teilweise sogar Baumaschinen.
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Händler zeigen sich zufrieden
47 Prozent der befragten Markenhändler gaben an, mit der Entwicklung des Halbjahres zufrieden zu sein. Bei den freien Händlern liegt der Anteil mit 44 Prozent nur geringfügig niedriger. Im Durchschnitt sind fünf Prozent der Nutzfahrzeughändler mit der Geschäftsentwicklung sogar sehr zufrieden. Ein Drittel äußerste hingegen Unzufriedenheit.
Ganz ähnlich ist es auch um die Auftragslage bestellt, hier zeigen sich im Durchschnitt 52 Prozent der Nutzfahrzeughändler zufrieden, fünf Prozent sogar sehr zufrieden. 21 Prozent bewerteten die Situation neutral, 18 Prozent sind hingegen unzufrieden, drei Prozent sogar sehr unzufrieden.
Bei der erzielten Marge ist die Situation ein wenig anders. Hier liegt die durchschnittliche Zufriedenheit bei 39 Prozent. Allerdings gaben 44 Prozent der Markenhändler an, mit ihren Margen zufrieden zu sein, bei den freien Händlern sind es nur 35 Prozent.
Auch beim Ausblick zeigt sich die Mehrheit zuversichtlich. Immerhin gehen 56 Prozent der Nutzfahrzeughändler von konstanten Handelsmargen aus, acht Prozent rechnen sogar mit einem Anstieg. Unter den Pessimisten befinden sich mehr freie Händler als Markenhändler. 31 Prozent glauben, dass sie in Zukunft niedrigere Margen erzielen, bei den Markenhändlern sind es hingegen nur 22 Prozent.
Ergänzende Marktdaten
Für Gebrauchtfahrzeughändler ist es wichtig, auf kurze Standzeiten zu kommen – diese können ebenfalls durch eine schnelle Kfz Zulassung vermieden werden. Diese Zeit gibt an, wie lange sich ein Fahrzeug beim Händler befindet bzw. wie viel Zeit zwischen Ankauf und Verkauf verstreicht. Im Durchschnitt kommen die Händler gebrauchter Nutzfahrzeuge auf eine Standzeit von 74 Tagen. Allerdings schneiden die großen Händler mit durchschnittlich 63 Tagen besser als die kleinen Händler ab, die im Schnitt auf 81 Tage kommen.
Im zweiten Halbjahr 2012 konnten die Händler im Durchschnitt 68 Fahrzeuge verkaufen. Allerdings haben hier die freien Händler die Nase vorn: Sie haben im durchschnittlich 74 Fahrzeuge verkauft, während die Markenhändler nur auf einen Mittelwert von 62 Fahrzeugen kommen.
Der stärkste Nachfrageanstieg war bei den Sattelzugmaschinen zu verzeichnen. 21 Prozent der befragten Händler gaben an, ihren Absatz in diesem Segment steigern zu können. Zudem lief es auch bei den Transportern besser: Immerhin konnten 15 Prozent der Gebrauchthändler ihren Absatz an Transportern steigern.
Exportgeschäft ist für die Branche wichtig
Bei der Frage nach der Bedeutung des Exportgeschäfts wird in der Studie deutlich, dass dieses eine bedeutende Rolle spielt. Immerhin gehen im Durchschnitt 39 Prozent aller angebotenen Nutzfahrzeuge in das Ausland. Allerdings sind die freien und großen Händler im Auslandshandel deutlich aktiver als die kleinen Händler. Während die kleinen nur 32 Prozent ihrer Fahrzeuge exportieren, kommen die großen Anbieter auf 50 Prozent und die freien Händler sogar auf 53 Prozent.
Die Abnehmer der Fahrzeuge sitzen überwiegend in Osteuropa. Zum wichtigsten Geschäftspartner hat sich Polen entwickelt: Das Nachbarland nimmt 42 Prozent der Exportfahrzeuge ab. An zweiter Stelle folgt Russland, an das immerhin 37 Prozent der Exportfahrzeuge gehen. Auf dem dritten Platz folgt die Ukraine, die auf einen Anteil von 19 Prozent kommt.