Head-up-Display: Funktionsweise und Varianten der Technologie
Es gehört wohl zu den spannendsten technischen Entwicklungen der vergangenen Jahre: Das Head-up-Display (kurz „HUD“) macht im Auto einiges möglich. Dabei ist es natürlich viel mehr als reine Spielerei: Die Technologie soll zur Verkehrssicherheit beitragen, denn sie erlaubt dem Fahrer, stets den Überblick zu behalten. Hier alles Wichtige über die Funktionsweise des Head-up-Displays.
Head-up-Display: So kann es dem Fahrer helfen
Die Idee des Head-up-Displays entstand aus einem einfachen Grund: Das Bedienen eines Fahrzeuges sorgt häufig für eine Ablenkung des Fahrers. Regelmäßig ist es notwendig, den Blick kurz von der Straße abzuwenden und auf dem Instrumentenblock etwas zu überprüfen – beispielsweise die Geschwindigkeit oder auch die Tankanzeige. Auch geübte Autofahrer stellt dieser Blick eine kurze Ablenkung dar: Experten gehen davon aus, dass das Ablesen wenigstens eine halbe Sekunde dauert. Bei einem Tempo von 120 Kilometern pro Stunde entspricht das bereits einer Strecke von rund 20 Metern, die quasi blind gefahren werden.
Doch der Blick Richtung Armaturenbrett bedeutet nicht nur eine kurze Ablenkung, er ist auch ermüdend für die Augen. Denn jedes Mal, wenn die Augen von der Straße auf das Kombiinstrument gerichtet werden, müssen sie sich an die kürzere Sehentfernung gewöhnen. Jedes Mal, wenn der Blick wieder auf die Fahrbahn geht, erfordert das ebenfalls eine Akkommodation der Augen.
Ganz klar also: Der gelegentliche Blick auf den Instrumentenblock ist machbar, aber alles andere als ideal. Das Head-up-Display ist also eine Technologie, die einerseits für mehr Sicherheit, andererseits für mehr Entspannung beim Fahren sorgen kann. Doch was genau beinhaltet die Invention eigentlich?
Wichtiges Feature: Navigationsinformationen auf der Frontscheibe
Das HUD-System ist in verschiedenen Varianten verfügbar. Eine simple Ausführung umfasst üblicherweise lediglich Basisfunktionen. Auf der Frontscheibe erscheinen direkt im Sichtfeld des Fahrers wichtige Informationen, die er zum Navigieren des Kfz benötigt. Beispiele sind eine Geschwindigkeitsanzeige, gegebenenfalls auch Pfeile für Richtungsangaben sowie Warnmeldungen. Die Anzeige ist dabei so ausgerichtet, dass sie perfekt im Blickfeld liegt. Optisch wirkt es, als befände sie sich in rund drei Metern Entfernung vom Fahrer.
Augmented Reality: Die Umgebung stets im Blick
Einen Schritt weiter geht die Funktionsweise des Head-up-Displays mit Integration der sogenannten Augmented Reality. Diese aufwendigere Version erweitert die Darstellung um Informationen, die auf die jeweilige Umgebung angepasst sind. Ein Beispiel: Navigationsinformationen in Form von Pfeilen, die sich der gewünschten Fahrtrichtung zuwenden. Auch der Abstand zum vorigen Fahrzeug lässt sich hier anzeigen – inklusive Warnhinweis, falls der Fahrer zu dicht auffährt. Eine integrierte Spurführungshilfe lässt im Fall der Fälle direkt auf der jeweiligen Fahrbahnbegrenzung ein Warnsignal aufflackern.
Ein Ausblick: Spannenderes autonomes Fahren?
Head-up-Displays sind mittlerweile von mehreren Herstellern verfügbar, in Europa war BMW Vorreiter. In den 5-er und 6-er Modellreihen von 2003 waren Displays enthalten, die von Siemens entwickelt wurden. Doch auch wer bereits ein Fahrzeug besitzt, das die Technik nicht enthält, hat nicht das Nachsehen: Es gibt Geräte, die via Bluetooth und Smartphone funktionieren und sich entsprechend zum Nachrüsten eignen. Für die Zukunft könnte die Technologie auch noch für einen weiteren Bereich der Automobilbranche interessant werden: Beim autonomen Fahren dürfte sich so mancher Insasse über die Möglichkeit freuen, über die Windschutzscheibe E-Mails zu checken, zu surfen oder sogar Filme zu gucken.