Start Stopp Automatik im Diskurs: Spritssparend und sinnvoll?
Die Start Stopp Automatik ist ein System, welches zur Kraftstoffreduzierung beitragen soll. Vor allem im Stadtverkehr ist die Technologie sinnvoll, weil es dort viele Standphasen gibt, wie beispielsweise an Ampeln. Messungen von verschiedenen Unternehmen und Vereinen gehen von einer Kraftstoffreduzierung im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Bei reinen Stadtfahrten wird eine Reduzierung von etwa sieben Prozent angegeben. Doch wie viel ist wirklich dran an der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs mit der Start Stopp Automatik und kann man dadurch wirklich Sprit sparen?
Die Geschichte der Start Stopp Automatik
Die weltweit erste Ölkrise im Jahr 1973 veranlasste die Automobilhersteller zum Handeln. Bereits einige Jahre später stellte Toyota als erster Autobauer überhaupt die Start Stopp Automatik vor. Das System war relativ simpel aufgebaut und schaltete den Auto Motor nach 1,5 Sekunden im Leerlauf aus. Etwas später folgten Audi und Volkswagen dem Beispiel und stellten ebenfalls eine Start Stopp Automatik vor. Bei diesen beiden Herstellern musste der Motor per Knopfdruck ausgeschaltet werden, die Zündung blieb dabei eingeschaltet. Ähnlich wie bei heutigen System gab es einige Voraussetzungen: Unter anderem musste der Motor bereits Betriebstemperatur erreicht haben. Zum erneuten Starten des Motors musste lediglich die Kupplung betätigt werden. In den 1980er Jahren stabilisierte sich der Ölpreis allerdings, sodass die Kundenresonanz gering war. Trotzdem arbeiteten auch weitere Automobilhersteller erfolgreich an ähnlichen Start Stopp Automatik Systemen. Zu den effektivsten Systemen zählten das vom italienischen Hersteller Fiat, sowie das von Opel.
Start Stopp Automatik seit Bekanntmachung der CO2-Vorgaben für PKWs
Beispiele für Start Stopp Automatik
Begriffe zur Start Stopp Automatik
- Volkwagen: BlueMotion, BlueMotion Technology
- Mercedes-Benz: BlueEFFICIENCY
- Seat: GreenLine, Ecomotive
- Ford: ECOnetic
Automodelle mit Start Stopp Automatik
- Volkswagen: Golf, Polo
- Mercedes Benz: E-Klasse, CLS-Klasse, M-Klasse
- Seat: Ibiza, Alhambra
- Ford: Kuga
Wie funktioniert das Start Stopp Automatik System?
Ist das Start Stopp Automatik System nützlich?
Der Krafstoffverbrauch der Fahrzeuge kann über die Start Stopp Automatik gesenkt werden. Sprit wird hier jedoch nur im Dezi- und Zentiliterbereich gespart:
- Ersparnis von Kraffstoffverbrauch: laut Hersteller 15%, in der Praxis nur 6%
- Erfolgsmessung: Stadt, Stau
Weitere Möglichkeiten zur Verbrauchsreduzierung
- Möglichst gleichmäßige Fahrweise: Leichtes Beschleunigen und Rollen lassen (Segelfunktion)
- Leichtlaufreifen mit reduziertem Rollwiderstand
- Rekuperation (Bremsenergierückgewinnung)
- aerodynamisch optimierte Radkappen oder Felgen
Kritik an der Start Stopp Automatik
Abgesehen davon, dass einige von der Start Stopp Automatik genervt sind und es bevorzugen, diese manuell auszuschalten, gibt es zunehmend die Kritik, dass durch die Start Stopp Automatik das Handy-Verbot im Auto für kurze Zeit umgangen werden kann. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung und folglichem Bußgeld oder einem Eintrag im Punktekonto Flensburg ist das Verhängen der Strafe leicht, beim Telefonieren im Auto mit einer Start Stopp Automatik jedoch erheblich schwieriger. Die allgemeine Regel besteht darin, dass ein Handy während der Autofahrt erst dann benutzt werden darf, wenn der Motor des Fahrzeugs ausgeschaltet ist. Bei Stau oder längeren Stopp-Zeiten wird hier also häufig und schnell das iPhone gezückt, um die Zeit zu vertreiben. Viele nutzen diese Möglichkeit auch für ein Schlupfloch vor Punkten und Bußgeldern in Flensburg. Die Start Stopp Automatik wird also oft als Schutzbehauptung genutzt, um diesen Strafen zu entgehen. Für Polizisten wird es somit zunehmend schwieriger eine Strafe nach dem Bußgeldkatalog festzulegen, da es – beispielsweise im Stau oder an der Ampel – nicht mehr eindeutig ist, ob der Fahrer bei laufendem oder ausgeschaltetem Motor telefoniert bzw. auf dem Handy tippt.
Start Stopp Automatik mit einem Ausblick in die Zukunft
Noch mehr Gadgets und Autozubehör
- Wissenswertes zur Kfz Zulassung und Kfz Kennzeichen
- Gadgets wie eine Auto Rückfahrkamera, Einparksysteme und LED Beleuchtung im Auto
- Navigationsgeräte im Test fürs Auto
Start & Stop Automatik macht ökonomisch und ökologisch keinen Sinn.
Richtig ist, dass Sprit eingespart wird.
Pro Stunde Motor aus, spare ich ca. 0,7l Sprit. Das macht bei 20 x 30 Sekunden Ampeln am Tag 10 Minuten.
Also spare ich bei den heutigen Spritpreisen ca. 13 Cent am Tag. Macht bei 300 Fahrtagen
eine ERSPARNIS von aufgerundet 40,-€ IM JAHR
Zu beachten ist jedoch folgendes:
Die Anschaffungs- und Bertriebskosten der Start Stopp Automatik sind wesentlich höher als die Kostenersparnis!
Betriebskosten? Ja, denn jeder Startvorgang belastet Batterie und Anlasser um ein vielfaches. Diese müssen nachweislich wesentlich früher ersetzt werden. In den Serviceplänen der KFZ Hersteller wird z.T. sogar vorgeschrieben eine Batterie nach einer bestimmten Anzahl an Startvorgängen auszutauschen. Eine Batterie kostet samt Einbau schon mal 150 bis 200 Euro.
Dann ist ja erreicht, was mit der Start-Stopp-Automatik bezweckt wird: Die Werkstatt hat Arbeit und der Hersteller Absatz – und der Kunde zahlt…
Das Problem ist, dass auch bei jedem Motorstart schon recht viel Sprit verbraucht wird. Daher wird durch die Start/Stop Automatik nur gespart, wenn man z.B. im Stau o. vor Bahnübergängen länger stehen muss. Bei den niedrigeren Standzeiten vor Ampeln wird praktisch kein o. kaum Sprit gespart.
Endlich ein paar leute die logische gegenargumente dieser tollen start stop automatik nennen. Es gibt also doch noch hoffnung. Wie schon erwähnt, wird unter dem vorwand, klima und umweltschutz zu betreiben, diese super geniale start stop automatik verbaut. Der eigentliche nutzen besteht, wie das einige der vorredner schon richtig geschildert haben, darin, schnellstmöglich anlasser, batterien und andere bei jedem startvorgang besonders belastete motorkomponenten regelmässig erneuern zu können. Nennt mich einen verschwörungstheoretiker, aber in welcher zeit leben wir? In einer wirtschaftlich globalisierten marktwirschaft in der geplante obsoleszens zum altag gehört. Die automobilindustrie schlägt hier mindestens 2 fliegen mit einer klappe.
Als Besitzer eines neuen Fahrzeuges von einem Namhaften Koreanischen Hersteller (seit Mai 2017) , bin ich mittlerweile höchst enttäuscht über dieses vom Neuwagenverkäufer gepriesene Wunderwerk. Gleich zu Beginn der ersten Fahrten mit dem Neuwagen funktionierte die Sache nicht. Trotz intensiver Studie der Betriebsanleitung und von meiner Seite möglichen eingehaltenen Parametern. Es funktionierte einfach nicht. Beim Check in der Werkstatt wurde mir vermittelt, daß ich vorher größere Strecken mit dem Fahrzeug fahren sollte, damit sich die Batterie voll aufladen kann. Zu meiner Beruhigung ließ man dann das Auto mehrere Stunden im Standgas laufen und „oh Wunder“ danach funktionierte die Start-Stop Automatik wie im Verkaufsprospekt versprochen. Allerdings nur, so etwa gefühlte 20 mal. Bis heute verzichtete ich (um die Sache wieder zum funktionieren zu Bewegen) auf den Radio sowie auf die Lichtautomatik (Nachlaufzeit beim abschalten des Motors ca. gefühlte 3 Minuten auch hier meiner Meinung nach, völliger Quatsch). Aber die Start-Stop Automatik hat sich noch nicht wieder gemeldet.
Hier frage ich mich was eine solche sinnlose Einrichtung bringen soll, wenn ich erst hunderte Kilometer fahren muß, um dann im Stadtverkehr minimalen Sprit zu sparen. Die Sache sollte gerade im Stadtverkehr einwandfrei funktionieren.
Meine Meinung: Hier ist weder der Umwelt noch meinenem Geldbeutel gedient, sondern nur dem Verdienst des Herstellers und der Werkstätten.